11. November 2021
Turbinenwerk in Mannheim wird grüner
Grün- und Freiflächen werden nach dem Entwurf von POLA Landschaftsarchitekten geplant
Die Gestaltung und Begrünung der sogenannten Stadt- und Werksachse und des Entrées im Gewerbequartier „Turbinenwerk Mannheim“ – das war die Aufgabe eines freiraumplanerischen Wettbewerbs, den die Stadt Mannheim und Aurelis Real Estate gemeinsam ausgelobt haben. Eingereicht wurden insgesamt sieben Arbeiten. Als Sieger gingen POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin hervor. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Axel Lohrer setzte sich aus Landschaftsarchitekten und Stadtplanern sowie aus Vertretern der Stadt Mannheim und des Grundstückseigentümers Aurelis zusammen.
Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs sah vor, zwei Grünachsen von 20 und 25 Metern Tiefe zu planen, das Entrée zum Gelände als Eingangsplatz zu gestalten und eine Verknüpfung für den Fuß- und Radverkehr zur Kreuzung Rollbühlstraße/Auf dem Sand herzustellen. Dabei sollten Vorschläge für eine ansprechende Gestaltung mit Maßnahmen verknüpft werden, welche die Folgen des Klimawandels berücksichtigen. So war bereits vorab als fester Bestandteil der Erschließungsplanung ein straßenbegleitendes Mulden-Rigolen-System vorgesehen. Es soll das Regenwasser aus den öffentlichen Räumen aufnehmen, damit es nicht das Kanalsystem der Stadt Mannheim belastet. Sollten die Mulden und Rigolen einen sehr starken Regen nicht mehr aufnehmen können, so kann das überschüssige Wasser in die Grünachsen fließen, ohne die angrenzenden Straßen zu überfluten. In die Grünachsen werden zukünftig mehr als 50 Bäume gepflanzt. Das verbessert das Mikroklima im gesamten Quartier.
„Die Planungsvorschläge von POLA tragen in besonderem Maße zur Aufenthaltsqualität auf dem Areal bei. Die sanfte Geländemodellierung schafft attraktive Grün- und Freiflächen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zukünftigen Gewerbe- und Bürogebäuden sicher gerne nutzen werden“, so Tobias Neldner, Gesamtverantwortlicher für das Turbinenwerk Mannheim bei Aurelis. Mannheims Baubürgermeister Ralf Eisenhauer fügt hinzu: „Die Stadt Mannheim legt großen Wert auf die funktionale und gestalterische Bewältigung der Folgen des Klimawandels, auch und gerade in Gewerbegebieten. Die Gewinner zeigen auf besonders gelungene Weise, wie das geht.“
Der Bebauungsplan des Turbinenwerks umfasst circa 14 Hektar. Gemeinsam mit der Stadt Mannheim plant Aurelis, aus dem ehemals geschlossenen Industrieareal ein modernes Gewerbequartier zu entwickeln. Dazu werden bestehende Gebäude revitalisiert und nach Mieterwünschen ausgebaut. Zusätzliche Neubauten ergänzen das Angebot. Am Rande des Quartiers soll ein Landmark-Hochpunkt mit 13.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen, der vom Freiburger Architektenbüro Hetzel+Ortholf geplant wird. Der Entwurf ging aus einem hochbaulichen Realisierungswettbewerb hervor, der Ende letzten Jahres entschieden wurde. Mehrere Unternehmen wie ABB, das BAUHAUS Service Center Deutschland oder der Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg e. V. haben sich bereits für den Standort entschieden.
Mit den Erschließungsarbeiten soll Mitte nächsten Jahres begonnen werden.